Am Sonntag, 29.9.24, fand bei der öffentlich zugänglichen Straßkirchner Kunstausstellung der örtlichen Künstlergemeinschaft zum Thema „Schöpfung“ die abschließende Kuratorenführung durch die Ausstellung statt.
Die Gäubodengemeinde besitzt eine hervorragend aktive Künstlergemeinschaft, die zum Renomee der Gemeinde Straßkirchen enorm beiträgt und bei vielen Aktivitäten, vom Schulprojekt über die örtlichen Adventsfenster bis zu Krippenausstellung, im Jahresverlauf als treibende Kraft fungiert.
Die diesjährige Kunstausstellung war auch in den Schöpfungstag des Bistums Regensburg eingebunden und hatte viele Besucher angezogen. Bei der sehr sehenswerten Ausstellung mit fast 90 Kunstobjekten konnten die Führungsteilnehmer am letzten Ausstellungstag in eine Welt voller Geschichte und Geschichten zu ausgewählten Kunstwerken eintauchen.
Persönlichkeit hinter dem Kunstwerk ebenso wichtig
Im Rahmen der einstündigen Führung konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die örtlichen Künstler und Künstlerinnen im Straßkirchner Rathaus persönlich kennenlernen. Bürgermeister Christian Hirtreiter führte in die fast zwanzigjährige gedeihliche Arbeit der Straßkirchner Künstlergemeinschaft ein und bekräftigte, dass Straßkirchen sich hier bereits eine überregionale Bekanntheit erarbeitet habe. Er erklärte die Intention der jeweiligen Kunstwerke und stellte auch verschiedene Techniken vor. Kunstschaffen sei sowohl für die Jugend als Förderung der Kreativität, als auch für die Seniorinnen und Senioren wichtig um mit sinnvoller Betätigung einen Mehrwert zu schaffen, betonte er. Die anwesenden Mitglieder der Künstlergemeinschaft erklärten auch die persönlichen Beweggründe für das Entstehen der jeweiligen Werke. Auch im Herbst 2024 ist die Straßkirchner Künstlergemeinschaft wieder aktiv. Da im September 2024 der zwanzigste Schöpfungstag der Bistümer Passau und Regensburg in Straßkirchen stattfand, hatte die Künstlergemeinschaft sich für die diesjährige Ausstellung das Thema „Schöpfung“ ausgewählt.
Verschiedenste Kunstobjekte
Die ausstellenden Künstler waren: Gottfried Cech, Heide Haufellner, Melissa Faltermeier, Ingrid Faltermeier, Maria Thurner, Maria Lorenz, Walter Lorenz, Johann Orth und Brigitte Tarras. Neben plastischen Holzfiguren, Skulpturen aus Beton im Freibereich, wurden Acryl- und Ölbilder, sowie beeindruckende Aquarelle ausgestellt.
Die jeweiligen „Schöpfer“ des Kunstobjekts berichteten zum verwendeten Material und zu angewandten Technik. Gerade die Erstellung eines Betonabgusses für eine Skulptur ist aufwendig und auch bei der Gestaltung von Ölbildern auf speziellen „Leinwänden“ ist mehr als nur ein „bischen Kunstfertigkeit“ nötig. Die örtlichen Künstlerinnen gestalten mit hoher Fingerfertigkeit Portraits und vor allem auch schöne Acrylbilder in Mischtechnik unter Einbindung von Muscheln und Sand.
Holz der besondere Werkstoff
Die Holzkünstler Johann Orth und Walter Lorenz erläuterten ihr Liebe zum Werkstoff Holz. Neben der Bearbeitung des Holzkunstobjekts ist gerade die umsichtige Behandlung des Werkstücks bis zur künstlerischen Bearbeitung wichtig. Durch die Lagerung der künftigen Kunstobjekts wird das Holz gut belüftet, was Schimmelbildung vorbeugt und die Trocknung beschleunigt. Je nach Maserung bekommt das Werkstück einen individuellen „Charakter“, den es bei der Endbearbeitung durch den Künstler gilt besonders herauszuarbeiten. Wichtig ist jedoch generell, dass das Holz vor Regen und vor Staunässe am Boden geschützt wird.
Im Rahmen von themenorientierten Gesprächen wurde nach der einstündigen Führung ein anschaulicher Einblick zu noch weiteren einzelnen Ausstellungsbereichen gegeben. Die Teilnehmer konnten ihr Wissen erweitern und auch neue Kontakte knüpfen.
Brigitte Tarras stellte gerade die Gegensätze auf der Erde dar: im Süden oftmals Armut und auf der Nordhalbkugel bunter Reichtum; gerade die brillianten Farben zeigen in dem Acrylbild die Tiefe des künstlerischen Empfindens
Die über 30 Kilogramm schwere Holzskulptur „Der verschluckte Mensch“ wurde vom Künstler Johann Orth genau erklärt, sowohl die Technik als auch die Beweggründe zur Entstehung. Das Objekt aus Süßwurzelholz ist aus einem heimische Kirschbaumwurzelwerk entstanden und war vor der Bearbeitung 10 Jahre getrocknet worden.
Der Holzkünstler Walter Lorenz gestaltet wunderschöne Schon seit Jahren arbeitet er mit der Kunst-Mittelschule in Straßkirchen zusammen. Dort bietet er für die jeweilige Abschlussklasse jedes Jahr ein zweitägiges Projekt an. Unter seiner Anleitung verewigen die Jugendlichen ihre Silhouette in Holz. Über die Jahre sind so rund 200 Umrisse der Absolventen zusammengekommen, die nun an den Wänden der Schule hängen. Hier stellte er eine Silhouette: Mutter und Kind aus Birkenholz aus, die sich zeitlos darstellt