Bronzezeit

Aus dem Kupfer der östlichen Alpenländer lernte man, durch Beimischung von Zinn aus dem Erzgebirge, die härtere Bronze gewinnen. Daneben blieb der bewährte und billige Stein vielfach im Gebrauch. Die Bronzezeit läßt sich am besten nach der jeweils vorherrschenden Bestattungsform gliedern: In die Hockergräber-Bronzezeit etwa um 1800 v. Chr., die Hügelgräber-Bronzezeit etwa um 1500 v. Chr. und die Urnenfelder-Bronzezeit etwa um 1200 v. Chr. von Jochen Wertz (nbsp)

Die Hockengräber-Brozezeit, wegen der Häufigkeit der Funde auch „Straubinger Kultur“  genannt, zeigt die Toten  in Schlafstellung oder mit gegen die Brust angezogenen Knien bestattet, das Gesicht fast immer nach Osten gewandt. Bei den Grabbeigaben überwiegt der Bronzeschmuck. Es finden sich kaum Waffen, was auf friedlichen Charakter dieser Menschen schließen läßt. Die Siedlungen der Straubinger Kultur sind fast alle gleichzeitig durch Feuer zugrunde gegangen. Man schreibt die Zerstörung einem Volke zu, das an die Stelle der Hockerbestattung die gestreckt liegende Beisetzung unter großen Grabhügeln einführte.

Diese neuen Eroberer oder Siedler leiteten die Hügelgräber-Bronzezeit ein. Sie  errichteten über dem Leichnam oder dem Leichenbrand der Toten auffällige Hügel. Neben Ringen, Gehängen, Bernsteinschmuck usw. finden sich bei den Männern auch längere Dolche in den Grabbeigaben. Die Menschen der Hügelgräber-Bronzezeit waren überwiegend Weidebauern. Die suchten sich gute Weidegründe  im hügeligen Moränengelände und machten sich dann seßhaft.

Um das Jahr 1200 v. Chr. kamen die Urnenfelderleute neu ins Land. Sie waren vorwiegend Ackerbauern und konnten sich friedlich neben die einheimischen Weidebauern setzen. Bevorzugte Siedlungsräume waren die Lößgebiete. Ihre Toten wurden verbrannt und in Flachgräbern beigesetzt, die sich oft zu friedhofartigen Gruppen vereinigten. Die Grabbeigaben waren spärlich. Das Fehlen von Waffen erweist den friedlichen Charakter dieser Menschen. Dieses sich kräftig entwickelnde seßhafte Bauernvolk erreichte eine beträchtliche Bevölkerungszahl. Von der Steinzeitbevölkerung weiß man nicht, ob sie eine indogermanische Sprache gesprochen hat. Von der Hügelgräber-Bronzezeit, deren Kultur ziemlich einheitlich von Böhmen-Mähren bis in die Schweiz und in den Osten von Frankreich verbreitet war, glaubt man, daß sie die urkeltische Sprache geschaffen hat.
Siedlungen der Bronzezeit kann man in Irlbach, Schambach und Straßkirchen nachweisen. In Straßkirchen sind dies.

  • Am Südrande der Lehmgrube des Ziegelwerkes Schrödinger, Flur-Nr. 1020, legte ein Bagger eine 1,20 Meter weite Grube der Straubinger Kultur frei, die eine stark verkohlte,mit verbranntem Lehm durchsetzte Füllung und eine Anzahl von Tonscherben enthielt.
  • Eine wichtige Siedlung der Hügelgräber-Bronzezeit läßt sich beim Anwesen Kaiser, Irlbacher Straße 33, nachweisen.
  • Am Heiglberg, Flur-Nr. 595, konnten Scherben von einem brüchigen Gefäß mit kaum kenntlichen horizontalen Linien auf Schulter und Henkelansatz aus der Urnenfelder-Bronzezeit gefunden werden. Ferner wurde ein 1,60 Meter tiefer Keller freigelegt, der u.a. auch verzierte Scherben mit Graphitüberzug und Teile von einem flachen Tonring enthielt. In einer weiteren 1,20 Meter tiefen Grube fand man größere Scherben von verzierter und graphitierter Ware, sowie einseitig glatten Lehm von einer Herd- oder Bodenplatte.
  • In der Fischold`schen Kiesgrube, Flur-Nr.543 an der Bahn, konnten urnenzeitliche Funde freigelegt werden.
  • In der Radlbeck`schen Kiesgrube, Flur-Nr. 1026, fanden sich gleichzeitig Siedlungsspuren.
  • Im Hofbereich des Landwirts Xaver Rohrmeier, Lindenstraße 50 (Flur-Nr. 1135)

Quellen:
Dr. Joseph Keim, mündliche Mitteilungen an Verfasser vom 06.12.1964, sowie Veröffentlichungen Dr. Keim im Straubinger Tagblatt vom 03.03.1954,14.08.1958, 19.11.1966 Klaus Rose, Historischer Atlas von Bayern, Deggendorf 1971, Seiten 5 und 6. konnten drei Urnenbegräbnisse mit Scherben von Beigefäßen festgestellt werden.