150 Jahre Kriegerverein Straßkirchen-Haberkofen

Mit einem festlichen Jubiläumsgottesdienst in der Straßkirchner Pfarrkirche St. Stephanus feierte der „Krieger- und Reservistenverein Straßkirchen-Haberkofen 1873 e. V.“ am ersten Septembersonntag 2023 sein 150-jähriges Jubiläum. Der neue Straßkirchner Pfarrer Gerhard Pöpperl konnte die historische Fahne aus dem Jahr 1926 in der blumengeschmückten Pfarrkirche weihen.

Kirchenzug und Gottesdienst mit der Blaskapelle Schmid

Die schönen Fahnen der befreundeten Soldatenkameradschaften aus dem „Kreisverband der Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaften 1874 Straubing-Bogen“ umstanden den Altar und boten eine eindrucksvolle Kulisse. Unter den vielen Ehrengästen befanden sich auch die Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier und Hans Ritt. Von der gemeindlichen Pateneinheit, dem Sanitätslehrregiment Niederbayern, wurde der stellvertretende Regimentskommandeur Oberstleutnant Mirko Urbaczek besonders begrüßt. Die Messe unter musikalischer Umrahmung der Aufhausner Blaskapelle Schmid unter Leitung des Bürgermeisters Toni Schmid wurde nach seiner Amtsübernahme erstmals von Pfarrer Gerhard Pöpperl zelebriert. Pfarrer Gerhard Pöpperl stellte sich eingangs persönlich vor und ging sehr einfühlsam auf die Tradition und die Symbolik der historischen Fahne ein. Auf der Fahne ist das „Herz Jesu“ gleichsam als Mittelpunkt der Fahne, als Christus der den Gläubigen einlädt und sein Herz öffnet, abgebildet. Vor 100 Jahren wurde das Motiv nach der schwierigen Zeit der Hyperinflation unter Darstellung eines einfachen Fußsoldaten ausgewählt, so Pöpperl. Der Pfarrer ging auch auf die wichtige Aufgabe der Friedensbewahrung ein. Vor Abschluss der Messe wurde durch den in Reimform vorgetragenen Prolog der Fahnenmädchen auf das Motto des Sanitätslehrregiments „das höchste Gebot ist die Menschlichkeit“ hingewiesen.

Krieger- und Veteranenverein ist der zweitälteste Straßkirchner Verein – Gedenken am Kriegerdenkmal

Es war im Jahre 1873 gewesen – der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 war gerade erst überstanden – da hatten Männer, die wohlbehalten aus dem Krieg wieder in ihre Heimat zurückgekehrt waren, den Verein gegründet. Beim Totengedenken am historischen Kriegerdenkmal am Straßkirchner Friedhofsvorplatz gedachte der Kriegervereinsvorsitzende Norbert Schönhammer der Opfer aus dem örtlichen Verein, die für ein Leben in Frieden in der Heimat, in Europa und weltweit, gestorben sind. Schönhammer stellte heraus: „Unser Gedenken an Kriege und seine Opfer ist stets verbunden mit dem Auftrag für unsere Werte von Menschlichkeit und den Grundpfeilern der Demokratie einzustehen. Die Vergangenheit hat uns gelehrt und ist Mahnung für die Zukunft.“.

Pfarrer Gerhard Pöpperl betonte in seiner Ansprache, dass das Kriegerdenkmal von 1906  keinen glorreichen Feldherrn, sondern einen einfachen Soldaten ohne Prunk und Überschwang, und die Namen der gefallen und vermissten Brüder, Söhne und Väter aufzeigt. Der Pfarrer dankte den Krieger- und Reservistenkameradschaften, dass sie sich zur Aufgabe gemacht haben, die Erinnerung an die Namen der Menschen, ihre Gesichter und ihre Schicksale wachzuhalten. Bürgermeister Christian Hirtreiter bekräftigte in seiner Ansprache, dass Gedenken auch Friedensarbeit sei. Er hob hervor, dass seit Februar 2022 wieder Krieg in Europa herrscht und es gerade heute gelte, immer wieder an den Frieden zu mahnen, um dieses hohe Gut auch für unsere zukünftigen Generationen zu bewahren. Die Krieger- und Reservistenkameradschaften in Straßkirchen und darüber hinaus in anderen Landkreisgemeinden sichern mit hohem ehrenamtlichen Engagement den Fortbestand der Tradition und tragen zu lebendigen Dorfgemeinschaften bei. Der zweitälteste Straßkirchner Ortsverein hat unter Beteiligung der Gemeinde Straßkirchen, dem Jubelverein, der Energie Südbayern und der VR-Bank Landau-Mengkofen die Finanzierung, in einem Kraftakt die Renovierung der historischen Fahne realisiert. Der Bürgermeister dankte all denen die in der Vergangenheit und in der Gegenwart viel Herzblut für den Verein investiert haben und wünschte weiterhin ein gedeihliches Bestehen. Bei der Niederlegung der Erinnerungsschale am steinernen Denkmal wurden jeweils drei Salutschüsse durch die Schambacher Böllerschützen Franz und Christian Wagner abgefeuert. Mit der Nationalhymne und dem Bayernlied klang der Festakt aus.

Ehrungen in der Straßkirchner Gäubodenhalle

In der Straßkirchner Gäubodenhalle wurde unter zünftiger musikalischer Begleitung mit bayerischer Blasmusik das Jubiläum „Eineinhalb Jahrhundert Kriegerverein“ gefeiert. Der stellvertretende Kreisvorsitzende des Kreisverbandes der Krieger-, Soldaten und Reservistenkameradschaften, Gerhard Schindlmeier, konnte für den Kreisverband zwei verdiente, langjährige Verantwortliche des Straßkirchner Vereins ehren. Für 30 Jahre Tätigkeit als Ausschussmitglied und Vereinsbote wurde mit der goldenen Ehrennadel und der Ehrenmitgliedschaft des Kreisverbandes, Franz Wienhart, ausgezeichnet. Das neue Ehrenmitglied freute sich über die Ehrung. Gerhard Schindlmeier stellte heraus, dass auch der Enkel des Jubilars bereits im Vereinsausschuss tätig sei und somit die Familientradition fortgeführt wird. Mit der „Ehrenadel in Gold des Kreisverbandes“ wurde Karl Steiner für sein langjähriges Engagement im Vorstand und auch als derzeitiges Ausschussmitglied geehrt. Karl Steiner war in seiner aktiven Zeit als Zeitsoldat bei der Luftwaffe am Standort Rottenburg eingesetzt und ist ein besonders verlässlicher Verantwortlicher im Jubelverein. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde im mit einer Ehrenurkunde und einer Uniformnadel gedankt. De


Erinnerungspräsente durch Abgeordnete für den Jubelverein

Auf die Schrecken der Weltkriege blickte Landtagsabgeordneter Josef Zellmeier in seinem Grußwort zurück, denn es waren grausam Zeiten die damals stattfanden: „Neue Waffen kamen zum Einsatz, welche die Grausamkeit und Brutalität einer solchen Auseinandersetzung in den Weltkriegen in Vergleich zur Geschichte noch verstärkten. Und weiter mahnte Josef Zellmeier: „Auch der Überfall Russlands auf die Ukraine zeige, dass der für die meisten von uns gewohnte und geschätzte Friede und die mindestens genauso wichtige Freiheit in Europa keine Selbstverständlichkeiten sind.“ Zellmeier ging auf die historische Form des Staatswappens auf der renovierten Straßkirchner Fahne ein und übergab dem Verein ein Glasbildnis des derzeitigen Staatswappens. Kenntnisreich konnte Josef Zellmeier die Bedeutung der Abbildungen auf der Fahne erläutern.

Abgeordneter Hans Ritt, stellte die Wichtigkeit der Reservistenarbeit und der Traditionspflege, heraus. Hans Ritt dankte allen Aktiven der Reservistenvereine dafür, dass sie das Bewusstsein aufrecht halten, dass das, was damals in den Kriegen geschah, auch heute geschehen kann, und wer immer seinen Dienst auch heute in der Bundeswehr versieht, damit das Risiko eingeht, sein Leben für unser aller Wohl geben zu müssen. Kameradschaft und Geselligkeit sei in den Vereinen auch ein Element, welches förderlich für das Gemeinwesen sei. Der Abgeordnete Ritt übergab einen Porzellanlöwen mit weiß-blauem Rautenwappen an den Vereinsvorsitzenden Norbert Schönhammer.

Die in markanten Farben gestaltete historische Vereinsfahne wurde durch die Fahnenbegleiterinnen und Festmädchen beim Kirchenzug getragen. Die beteiligten Vereine freuten sich über die schönen Feierlichkeiten.

Die in markanten Farben gestaltete historische Vereinsfahne wurde durch die Fahnenbegleiterinnen und Festmädchen beim Kirchenzug getragen. Die beteiligten Vereine freuten sich über die schönen Feierlichkeiten.

Die Ehrengäste beim Kirchenzug waren bei sonnigem Wetter froh über den strahlenden Himmel beim 150.-jährigen Kriegerjubiläum in Straßkirchen:

Von links: Oberstleutnant Mirko Urbaczek, Oberstarzt Oliver Behr, stellv. Kreisvorsitzender der Krieger-/Reservistenvereine Gerhard Schindlmeier, Johannes Stegemann, Dr. Helmut Ring, Tobias Eberl, Bürgermeister Christian Hirtreiter, MdL Hans Ritt, MdL Josef Zellmeier, Tobias Baumann, Willi Gritsch, Georg Muhr

Die neu renovierte, historische Vereinsfahne wurde durch den neuen Pfarrer Gerhard Pöpperl zusammen mit Pfarrvikar Loxley separat im Rahmen eines Einzugs der Fahnen und Ehrengäste in die geschmückte und gut gefüllte Pfarrkirche geleitet

Der Jubelverein stellte für sein 150.-jähriges Vereinsjubiläum eine Fahnenabordnung mit Festmädchen und Fahnenbegleiterinnen, das Gruppenbild im Innenhof des Rathauses vom 3.9.2023 mit Vorsitzendem Norbert Schönhammer und Bürgermeister Christian Hirtreiter

Durch den Kreisverband der Krieger, Soldaten- und Reservistenvereine wurden zwei verdiente Vereinsverantwortliche geehrt: Franz Winhart (Ehrenmitglied) und Karl Steiner (Goldene Ehrennadel des Kreisverbandes): Bei der Auszeichnung in der Gäubodenhalle:

Von links Pfarrvikar Loxly, Pfarrer Gerhard Pöpperl, stellv. Kreisvorsitzender Gerhard Schindlmeier, Karl Steiner, Franz Winhart, Ehrenvorsitzender Anton Aigner, Oberstleutnant Mirko Urbaczek (Sanitätslehrregiment Niederbayern), MdL Josef Zellmeier, Bürgermeister Christian Hirtreiter

MdL Josef Zellmeier (links) übergab an den Vorsitzenden des Jubelvereins Norbert Schönhammer (rechts) ein Glasbildnis des Staatswappens als Erinnerungspräsent für den Verein. Das Wappen ähnelt dem Wappen der Vereinsfahne aus dem Jahr 1926 nur mit „Volkskrone“ hob Zellmeier hervor.

Die Schambacher Böllerschützen Christian und Franz Wagner umrahmten das Totengedenken mit den traditionellen Handböllern und verliehen dem Festakt dadurch einen würdigen Rahmen

MdL Hans Ritt betonte die Traditionspflege und den Wert ehrenamtlichen Wirkens gerade bei den Krieger- und Reservistenvereinen. Ritt übergab einen Porzellanlöwen mit weiß-blauem Rautenwappen für den Jubelverein.