Senioren reisten zum Kloster Weltenburg

Wie schon seit Jahren zur Tradition geworden, fuhren auch 2024 wieder die Seniorinnen und Senioren aus der Gemeinde Straßkirchen mit einem Reisebus zum Jahresausflug.

Am 1. August ging es also wieder für die Seniorinnen und Senioren aus Straßkirchen zum Jahresausflug in ein nahgelegenes Ausflugsziel. Ziel war dieses Mal die Donaustadt Kehlheim mit Schifffahrt durch den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg. Der Seniorenbeauftragte, Norbert Kiendl, hatte zusammen mit der Gemeindeverwaltung ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Neben Erläuterungen der Barockkirche und der über tausendjährigen Klosteranlage war der Hochwasserschutz ein Schwerpunkt des Tagesausflugs. Der Kehlheimer Feuerwehrvorsitzende und langjährige Vize-Bürgermeister Raimund Fries konnte den Führungsteilnehmern zu vielen Kostbarkeiten und den aktuellen Hochwasserschutzvorrichtungen der weitläufigen Klosteranlage berichten. Jüngst war das bayerische Kabinett im Kloster zu Gast und konnte bei der letzten Sitzung des bayerischen Kabinetts vor der Sommerpause 2024 in Weltenburg den Hochwasserschutz im Fokus bearbeiten. Zudem wurde auf einem Aussichtspunkt über der Donau der Donau-Panorama-Blick genossen. Auch Bürgermeister Christian Hirtreiter ließ es sich nicht nehmen, an der Fahrt teilzunehmen.

Weltenburg und der besondere Hochwasserschutz

Das Kloster Weltenburg, ein historisches und kulturelles Wahrzeichen, liegt malerisch an der Donau und war während der jüngsten Hochwasserereignisse stark betroffen. Während die Wassermassen zeitweise bis über die Fensterbänke stiegen, konnte durch den Einsatz vieler Freiwilliger und moderner Technik eine vollständige Überflutung abgewendet werden, berichtete Raimund Fries. Die Erinnerungen an die verheerenden Hochwasser von 1999, als das Kloster vollständig unter Wasser stand, sind noch frisch und Raimund Fries mahnte, dass man den Hochwasserschutz generell nicht vernachlässigen dürfe. Das weltberühmte Kloster Weltenburg liegt am Eingang der

Weltenburger Enge – einem Durchbruch durch den anstehenden Jurafelsen, den sich die Donau im Laufe der Jahrtausende geschaffen hat. Aufgrund seiner unmittelbaren Lage an der Donau lebte die Benediktinerabtei Weltenburg schon immer mit Hochwässern.

Raimund Fries zeigt direkt vor Ort im Kloster-Innenhof mit Brauerei und Klosterschenke wie hier komplett die massiven Überflutungen waren – in der weltberühmten Asam-Kirche stand das Wasser etwa einen halben Meter hoch.

Ein herkömmlicher Hochwasserschutz mit Deichen und Mauern würde der Bedeutung dieses Ensembles in seiner exponierten Lage nicht gerecht werden, so ist es notwendig im Hochwasserfall Dammbalkenverschlüsse an den Zugangsbereichen zu montieren. Am Nord-Tor wurde die eingebaute Dichtwand in das Fundament für den Dammbalken integriert und mit Eisenträgern verstärkt. Aufgrund der großen Höhe von 3,50 Metern des zu montierenden Dammbalkens und der damit verbundenen Belastung bei Hochwasser wurde das Fundament zusätzlich mit 15 Meter langen Pfählen rückverankert.

Besonderes Schutzwandsystem durch die Freiwillige Feuerwehr

Bei Hochwasserwarnung wird die mobile Schutzwand von der Feuerwehr Kelheim aufgebaut. Da die Klostermauern keine Lasten aus den Dammbalken aufnehmen dürfen wurde in Absprache mit dem Denkmalschutz für die Einbindung der Randstützen eine besondere Konstruktion gewählt. Das System mit den passgenau zur Verfügung stehenden Dammbalken bedeutet bei den Einsatzfällen eine erhebliche Arbeitserleichterung für die Hilfskräfte. Zusätzlich zu den Zugangstoren müssen bei drohendem Hochwasser auch die 55 Fenster im Erdgeschoss von außen abgedichtet werden. Auch die 12 Kellerfenster werden mit einem Verschluss gesichert, zeigte Fries direkt an den Klostermauern.

Die fast vierzig Teilnehmer waren sich bei der Rückkunft in Straßkrchen einig „so jung kemma nimma zam“ und freuen sich bereits auf den Seniorenausflug 2025 der voraussichtlich wieder in ein niederbayerisches Kleinod führt.