Es war schon einiges los auf dem Schulhof an der Grund- und Mittelschule Straßkirchen am letzten Freitagnachmittag. Das 70- jährige Bestehen der Schule wurde mit einem Schulfest auf dem ganzen Schulareal vollzogen. Rektor Martin Mühlbauer begrüßte die Schülerinnen und Schüler, Eltern und Großeltern, Freunde und Bekannte, die teils auch selbst vor Jahren die damalige Volksschule Straßkirchen besucht haben. Zum Auftakt führten die schuleigene Bläserklasse, die Musikgruppe von Anette Schubert und die ersten und dritten Klassen musikalische Darbietungen auf.
Mühlbauer ging bei der Eröffnung des Schulfestes darauf ein, dass vor genau 70 Jahren die Feier des Neubaus der damaligen Volksschule Straßkirchen stattfand. In ein Spannungsbogen stellte er die vielen Baumaßnahmen bis zum heutigen Tag vor. Dargestellt wurden der Bau der heutigen Mittelschule in den 1980er Jahren, aber auch die umfangreichen künstlerischen Bestandteile am Schulhof. Er hob den Brunnen von Gerhard Kadletz, der als Logo der Grund- und Mittelschule Verwendung findet, und die farbigen Mosaiken, welche in Zusammenarbeit mit der örtlichen Künstlergemeinschaft entstanden, hervor. Besonderer Dank galt auch dem ehemaligen Rektor Willi Goetz, der sich auch heute noch vorbildlich für das Schulmuseum einsetzt. Bürgermeister Christian Hirtreiter dankte allen Unterstützern in der Vergangenheit, aber auch für die hervorragende Bildungsarbeit in der gesamten Schulfamilie. Es sei von besonderem Renomee, dass die Schule als Kulturschule ausgezeichnet sei und insbesondere im Bereich Kunst und Kultur vorbildlich engagiert sei. Ein Highlight der Begrüßung, war der Vortrag zweier Gedichte der Straßkirchner Künstlerin Maria Thurner. „Da Michal“ und „Das Meisterstück“ wurden von ihr bereits in der ersten Klasse der damaligen Volksschule Straßkirchen vorgetragen.
Nach der offiziellen Begrüßung war das Haus für Jedermann offen. Jede Jahrgangsstufe hatte ein eigenes Angebot ausgearbeitet und freute sich über den guten Besuch.
Beispielsweise konnten die Besucher ein Schulquiz via I-Pad lösen, Mini- Eisstock- Schießen, Biertischkraxeln, Bienenwachstücher herstellen, Origami- Falten und noch vieles mehr. Auch Frau Thurner erzählte von ihren damaligen Erfahrungen als Schulkind in den 50er Jahren.
Mit viel Kreativität wurden achtzehn Angebote bei dem gut konzipierten „Markt der Möglichkeiten“ angeboten und gerade die offene Bühne (´open Stage´) im Schulinnenhof fand eine starke Beachtung.
Abgerundet wurde das Ganze mit Kaffee und Kuchen und einer Grillstation durch den Elternbeirat der Grund- und Mittelschule Straßkirchen.
Da Michal
(möglicherweise eine Anspielung auf einen bei dem Festakt nach dem Pontifikalamt von Erzbischof Michael Buchberger anwesenden Honoratior mit diesem Vornamen beim Festakt im Saal des historischen Gasthofs Post im Sommer 1953)
Vorgetragen und mit großem Applaus versehen sowohl 1953 als auch 2023:
Da Michal
Der Michal, is a böser Bua
Gibt Tag und Nacht koa bisserl Rua
Da fällt der Mutter ein
Gehm spern man Michal zu de Henna ein
Da sitz er in dem Henna-Haus
Da schreit der Lauser raus
Ihr könnt mi einsperren alles doa
Aber Eier legen tua ich Enk koa
Der Schöpfung Meisterstück.
Der Herr erschuf die Welt vor Zeiten,
Zuletzt vom Mann ein Exemplar,
Das schien nun freilich anzudeuten,
Daß Gott schon etwas müde war.
Denn als er sein Geschöpf beaugte,
Da fehlt‘ ihm dies, da fehlte das,
Und an dem ganze Manne taugte
Nur eine einz’ge Rippe was.
Die wurd‘ ihm auch herausgenommen
Und eine Frau daraus gemacht –
Drum sind zwar später wir gekommen,
Doch auch erschaffen mit Bedacht.
Und zu der Frauen größtem Lobe
Sieht man gleich auf den ersten Blick:
Der Mann war nur das Stück zur Probe,
Wir aber sind das Meisterstück.
(Das Gedicht gehörte ursprünglich zum Text der Frau Hamster im vom Dramatiker und Schriftsteller August von Kotzebues (1761-1819) schönem Lustspiel „Die Frau vom Hause“)
Rektor Martin Mühlbauer freute sich, dass die Schule Straßkirchen sich in hervorragender Form präsentieren konnte, er stellte auch den Schlüssel von den Einweihungsfeierlichkeiten aus dem Jahr 1987, der im Rektoramtszimmer einen Ehrenplatz hat dar: von rechts: Bürgermeister Christian Hirtreiter, das Schulkind aus dem Jahr 1953 und Mitglieder der Straßkirchner Künstlergemeinschaft Maria Thurner, Rektor Martin Mühlbauer und Irlbachs stellv. Bürgermeister Hermann Radlbeck
Das Dosenwerfen in den Klassenzimmern der 1. Jahrgangsstufe erforderte viel Geschicklichkeit, sodass jede Klasse mit ihrem Angebot beim Markt der Möglichkeiten, verschiedene Aspekte beleuchten konnte
Die Schüler der 7. Jahrgangsstufe begeisterten die Besucher bei ihren Ausführungen zur Straßkirchner Frühgeschichte im bekannten Straßkirchner Schulmuseum
Der mittlerweile historische große Metallschlüssel aus dem Jahr 1987 bei den damaligen Erweiterungsfeierlichkeiten der ehemaligen Straßkirchner Volksschule