Vor dem Straßkirchner Rathaus-Christbaum trafen sich die Vertreter der für das örtliche Maibaum-Aufstellen verantwortlichen Vereine: FC-Bayern-Fanclub, Feuerwehr Straßkirchen und Bauernhilfsverein Straßkirchen und Umgebung. Traditionell wird in der Straßkirchner Ortsmitte immer am Vortag des alljährlichen Maifeiertags ein ansehnlicher Maibaum aufgestellt. Mit einem stattlichen Versteigerungserlös wird dann im Oktober jeden Jahres im Rahmen eines zünftigen Abends das Prachtexemplar von den drei Vereinen versteigert, wobei der Ersteiger dann beim Maibaumumlegen zusätzlich noch für die Brotzeit und die Getränke der Helfer aufkommen muss. Am 30.04.2019 stellten die Feuerwehr Straßkirchen, der FC-Bayern-Fanclub und der Bauernhilfsverein, aufgrund der dann folgenden Corona-Pandemie, letztmalig den Maibaum in der Straßkirchner Ortsmitte auf. Gestiftet worden war damals das 22 Meter hohe und über 1 Tonne schwere Traditionsstück von der Landwirtsfamilie Franz Brebeck, Haberkofen. Fast 500 Besucher nahmen damals unter musikalischer Umrahmung durch die Blaskapelle Donaumusikanten aus Straubing an der beliebten und äußerst gelungenen Traditionsveranstaltung teil.
Die Verantwortlichen des Bauernhilfsvereins, des FC-Bayern-Fanclubs und der Straßkirchner Feuerwehr hatten in Absprache mit den entsprechenden jeweiligen Vereinen nun beschlossen einen erheblichen Teil des mittlerweile über fünf Jahre angesammelten Reinerlöses der Maibaumtraditionsveranstaltungen für einen ehrenamtlichen Zweck in der Region zu spenden.
„Uns liegt es am Herzen, die ehrenamtliche Tätigkeit in der Region zu fördern“, betonten die drei Vereinsvertreter Gritsch, Limmer und Hirtreiter. „Umso mehr freuen wir uns, der Freiwilligen Feuerwehr Irlbach eine Spende über 1500 Euro für das First-Responder-Team überreichen können“.
Der First Responder (qualifizierter Ersthelfer) ist ein zusätzliches Glied in der Rettungskette zwischen der Laienhilfe und dem qualifizierten Rettungsdienst. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Straßkirchen mit ihrer flächenmäßig großen Ausdehnung von der Alarmierung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oftmals kostbare Zeit vergeht. Um diese Situation zu verbessern hatte sich eine First Responder Gruppe in Irlbach gebildet. Die Trägerschaft für die First Responder Gruppe hat die FFW Irlbach übernommen.
First Responder kommen immer dann zum Einsatz, wenn diese den Ort eines Notfalls schneller erreichen können als der Rettungsdienst oder aber, wenn beispielsweise das nächste Rettungsfahrzeug noch im Einsatz ist. Da die qualifizierten Ersthelfer durch ihre Ausbildung und medizinische Ausrüstung in der Lage sind, die notwendigen Maßnahmen ohne großen Zeitverlust durchzuführen, erhöhen sie somit die Überlebenschancen der Patienten deutlich. Damit übernehmen die First Responder, die ausschließlich ehrenamtlich arbeiten, eine wichtige Funktion in der Rettungskette. Denn im Notfall entscheiden oft Sekunden über Leben und Tod.
Die ehrenamtlichen Lebensretter legten eine 48-stündige Ausbildung ab, in der sie die Kenntnisse und Handlungskompetenzen für die zu erwartenden Einsätze erlernten und in praktischen Kursteilen üben. Hierzu gehören das Erkennen und Beurteilen der Vitalfunktionen, die Basisreanimation einschließlich der Anwendung automatisierter externer Defibrillatoren (AED), einfaches Atemwegsmanagement und Beatmung mit Hilfsmitteln, Maßnahmen der Blutstillung und der Immobilisation der Halswirbelsäule. Es schließen sich regelmäßige Fortbildungen an.
Spende wird für neue Technik verwendet
Kommandant Andreas Liebl, First Responder Stefan Danner und First Responder Dominik Reichmann nahmen den Spendenscheck dankend entgegen. „Von dieser Spende wird die Anschaffung von technischer Ausrüstung für das Projekt „First Responder“ finanziert“, führt Kommandant Liebl aus. „Der First Responder ist ein zusätzliches und wichtiges Glied in der Rettungskette zwischen der Laienhilfe und dem qualifizierten Rettungsdienst.“ Die Responder-Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Irlbach leistet einen enormen Beitrag für die Gesellschaft. Sie hat über 25 aktive Mitglieder und bis Mitte Dezember 2021 schon über 150 Einsätze gefahren. Die ehrenamtlichen Mitglieder der FFW werden bei medizinischen Notfällen von der Rettungsleitstelle zusätzlich alarmiert, um die Erstversorgung im Einsatzgebiet Irlbach und in Teilen von Straßkirchen und Stephansposching zu übernehmen. Die Responder-Gruppe ist von Montag bis Freitag von 18 bis 6 Uhr sowie an den Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr einsatzbereit. Ausbildung, Weiterbildung, Einsatzmaterial und Einsatzkleidung werden durch Spenden finanziert. Da kam die Spende von der Straßkirchner Feuerwehr, dem Bauernhilfsverein und dem FC-Bayern-Fanclub gerade recht, wie Vorsitzender Stefan Danner, Kommandant Andreas Liebl und Gruppenführer Dominik Reichmann einhellig sagten. Mit dem gespendeten Teil der seit 2015 angesparten alljährlichen Reinerlöse in Höhe von 1500 Euro wurde die First-Responder-Gruppe der FFW Irlbach nun zwei Tage vor Weihnachten direkt beim Straßkirchner Orts-Christbaum beglückt.