Um 700 v.Chr. stellte sich mit der Hallstattkultur die Verarbeitung von Wissen ein, weshalb man diese Periode auch als die erste Eisenzeit bezeichnet. Das neue Metall verdrängte aber nur allmählich die Bronze bei Waffen und Werkzeugen, im Schmuck und bei Kleingeräten blieb man bei der Bronze.Es bestehen keine Anzeichen, daß die Hallstattkultur im Gefolge einer von schweren Kämpfen oder Katastrophen begleiteten Völkerwanderung zu uns gekommen ist.
Vielmehr ist anzunehmen, daß einzelne Sippen zuwanderten und sich zwischen die alte Bevölkerung setzten, die sodann das neue Kulturgut übernahm. Auch eine blutmäßige Vermischung ist eingetreten. Die ur-illyrische Grundlage dürfte sich dabei weitgehend erhalten haben. Die Hallstattzeitmenschen waren ausgesprochene Weidebauern. Ihren Namen hat diese Kultur von Hallstatt im Salzkammergut, wo sie sich bei der durch den Salzhandel reich gewordenen Bevölkerung besonders einprägsam und beinahe protzig herausgebildet hat. Die Siedlungsfunde in unserem Raum sind nicht sehr zahlreich, so daß eine genauere Rekonstruierung der Lebensweise nicht möglich ist. Doch ist bekannt, daß Skelett und Brandbestattung üblich war und ein Grabhügel, ähnlich der bronzezeitlichen Totenbestatttung, angelgt wurde. Dem Grab beigegebene Keramikgefäße zeichnen sich durch Farbenfreudigkeit aus. Beliebt war eine lebhafte rote Bemalung, dazu die Einstempelung und Einritzung runder und eckiger Verzierungen.
Durchwegs ergibt sich, daß die Siedlungen dieser Zeitstufe durch Feuer zerstört waren. Das scheint anzudeuten, daß die Hallstattkultur in unserem Raum, ebenso wie die frühhbronzezeitliche Kultur, in einer schweren Katastrophe untergegangen ist. Man schreibt diese den Kelten zu, die besonders in Süddeutschland starke und ausgebreitete Siedlungsspuren hinterlassen.
Eine Siedlung der Hallstattzeit mit einer ganzen Anzahl von Vorratsgefäßen konnten in Straßkirchen auf dem Hausbreitenacker des Rupert Krinner, Flur-Nr.620, heute Kiesweiher, gefunden wurden. Die Funde sind im Straubinger Gäubodenmuseum in Verwahrung.
Quellen:
Dr. Joseph Keim, „Straßkirchen, aus Vorgeschichte und Frühzeit“, Straubinger Tagblatt vom 10.03.1954, 27.01.1979 ferner Landkreisbuch 1970, S.38.